Zur Krönung des Seminars und zur Krönung Meris waren wir alle vor Ort.
Es war phantastisch mit den Kindern zu arbeiten, die so viel Freude versprüht haben. Die Aufgabe hat gut geklappt und jedes Kind hat ein ganz individuelles Regenrohr gebastelt. Wir haben gemeinsam der Geschichte gelauscht und sind ganz eingetaucht in das Erleben dieses Abenteuers.
Erst buntes Treiben, individuelle Unterstützung und Kommunikation mit den Kids, die ganz neugierig mehr von uns erfahren wollten. Wir haben uns, denke ich, alle direkt ins Herz geschlossen. Nach dem kreativen Schaffen haben wir draußen ein Schiff gebaut. Das Holz, aus dem es gemacht war: Wir. Hand in Hand haben wir uns in der Form unseres Piratenschiffes aufgestellt. An die Spitze durfte jeder einmal. Alle gemeinsam haben dem/der jeweils vorne stehenden zugejubelt und sie bzw. ihn hoch leben lassen. Klar, wir haben erfolgreich ein Abenteuer gemeistert, unsere Aufgabe erfüllt. Frau Delitala-Möller hatte zuvor schon im Klassenraum gefragt: „Wer ist denn Meri eigentlich?“ Die Klasse überlegte. Ein Junge rief: „Wir alle sind Meri!“ – „Genau: Du bist Meri und du bist Meri und du …“. Jede*r trägt das Erlebte und Gelernte nun in sich und jeder auf seine/ihre persönliche Weise.
Das war so schön abermals zu erkennen, was lernen bedeutet … die transformative Kraft des künstlerischen Schaffens zu sehen und vor allem zu spüren. Die Kinder waren glücklich und voller Stolz. Draußen dann kam die Krönung und jeder von uns stellte sich vor, wie uns eine Krone aufgesetzt wurde. In der Runde haben dann alle erzählt, wie sie sich jetzt „als Meri“ fühlen. Dabei erzählten die Kinder von ihrem Stolz, davon, wie froh sie sind und wie stark sie sich jetzt fühlen. Auch ich habe mich zufrieden gefühlt. Wir alle saßen in diesem Boot und haben es geschaukelt.
Von den Kindern kam ebenfalls, dass sie es so toll fanden, dass es ein gemeinsames Projekt war, eine Arbeit in der Gruppe. Diese heterogene Klasse hat richtig harmonisch zusammen gearbeitet und dabei auch wertgeschätzt, dass es so gut funktioniert. Das war echt klasse! Beim abschließenden gemeinsamen musizieren durfte sich noch einmal jede*r einbringen. Wir haben das gesungen, was wir gefühlt und gelernt haben. Es kamen Begriffe wie „stark“ und „schlau“ aber auch „liebevoll“ und „hilfsbereit“. Das Gemeinschaftsgefühl war sichtlich gestärkt.
Zum Schluss haben wir noch einmal in der studentischen Arbeitsgruppe reflektiert. Und auch hier waren alle „froh“ und „stolz“. Ich denke jede*r von uns nimmt auch ein bisschen „Meri“ mit. Wir haben gelernt – gleich wie die Kinder – dass es erfrischend ist und bestärkend, gemeinsam etwas zu bewältigen und dabei alle als gleichwertig anzuerkennen. Das heißt nicht, dass wir ähnliche Aufgaben übernommen haben, sondern vielmehr, dass jede*r die Stärken des anderen gesehen und geschätzt hat. So haben sich alle ganz individuell eingebracht. Nachdem wir diese Haltung eingenommen hatten, fügte sich der Rest fast wie von selbst.
Wir haben voneinander und miteinander gelernt, uns gestützt und ergänzt.
Meinen lieben Dank möchte ich, neben meinen Kommilitoninnen, speziell auch nochmal meiner Dozentin Frau Delitala-Möller aussprechen! Sie hat den Rahmen geschaffen für dieses Miteinander, uns die Freiheit gegeben uns zu entfalten und uns immer wieder Impulse gegeben. Impulse, die Mut gemacht haben, Impulse für die Kommunikation, Impulse das Geschehen auf der Meta-Ebene zu sehen (und zu gestalten!) und nicht zuletzt den Impuls, bei aller Gewissenhaftigkeit auch leicht und authentisch zu sein.
Es war ein richtig schönes Abenteuer: Ein kunstpädagogisches Projekt, das so umfassend ist, dass es alle ins Piraten-Boot geholt hat und jede*r sein eigenes Ruder in die Hand nehmen konnte!