(An diesem Tag ist die Abwesenheit der Parallelklasse wegen einer Lehrprobe anzumerken. Jedoch kamen zwei Schülerinnen kurz vorbei.)
Bevor die Kinder in den Saal ankamen, bereiteten die fünfzehn Studenten und Studentinnen eine Sitzordnung in Form eines „C“ mit Hilfe von Kissen vor. In der Mitte stand die Schatzkiste, die mit den Materialien aus den verschiedenen Ateliers befüllt war.
Bevor die Schüler und Schülerinnen in den Saal eintraten, zogen sie ihre Schuhe aus. Einmal im Raum wählte jeder selbststätig einen Platz aus und saß sich leise hin. In der Sitzordnung war bereits eine Studentin anwesend und wie angezogen, orientierten sich die Kinder in ihre Richtung. Als dennoch zwei Mädchen neben ihr Platz einnahmen, verteilten sich die Schüler und Schülerinnen in verschiedenen Richtungen und suchten ein neues Kissen aus. Langsam kamen auch die Lehrkräfte und neun weitere Studenten(innen) in die Sitzordnung, um Platz auf die freigelassenen Kissen zu nehmen. Die vier Studenten-Musiker nahmen ihrerseits hinter dem Klavier, das sich außerhalb der „C“-Form befand, Platz. Die zwei Mädchen aus der Parallelklasse kamen nach vorne, bzw. in die freigestellten Lücken der „C“-Form, um eine selbstentwickelte Choreografie mit Gymnastikbänder vorzuführen. Sie kamen ausschließlich für die Präsentation und mussten nach der Einführung wieder zu ihrer Klasse. Die Mädchen tanzten erstmal zu einem vorgespielten Musikstück. Bei einem zweiten Durchgang sangen die Schüler und Schülerinnen zusätzlich den Song „Hello, Bonjour“. Die Kinder applaudierten schließlich den Tänzerinnen, die den Raum verließen.
Danach wurden die Studenten und Studentinnen aufgefordert in die Mitte der Sitzordnung zu kommen und sich nach außen zu drehen, damit jeder sie sehen konnten. Frau Joschko ging von einem Studenten zu dem anderen, um ihren Name aufzuzählen. Dabei sprachen die Kinder gemeinsam die erwähnten Namen nach. Dieses Vorgehen wurde auch in den vorherigen Stunden durchgeführt. Es war jedoch das erste Mal, dass die Namen der Studenten und Studentinnen im Lied „Hello, Bonjour“ eingebettet wurden. Dadurch erhielten die Kinder die Gelegenheit sie zu behalten. Bemerkenswert bei dem Vorgang war das Involvieren aller Studenten und Studentinnen. Somit wurden auch die, die außerhalb der Sitzordnung standen, wie zum Beispiel die Musiker, im Prozess eingebettet. Folglich wurde das Lied „Hello, Bonjour“ mit den Namen der Studenten und Studentinnen gemeinsam gesungen. Anschließend setzten sich wieder alle in die „C“-Form hin und Frau Delitala-Moeller deutete mit dem Finger auf die Schatzkiste. Die Kinder, die sich meldeten, nahm die Lehrkraft dran. Sie wiederholten den Ablauf der letzten Stunde und formulierten Vermutungen hinsichtlich des weiteren Verlaufes der Stunde. Nun griff Frau Delitala-Moeller auf die Beiträge zurück, um folgende Fragen zu stellen: „Was soll jetzt passieren? Was sollen die Studenten machen?“ Dadurch wurde den Kindern die Rolle der Lehrkraft unbewusst zugeteilt. Ein Mädchen antwortete spontan mit der Aussage: „Die Studenten sollen ihre Sachen rausnehmen.“ Darauf reagierten vier Studentinnen, die ihren Platz verließen, um ihre Materialien aus der Schatzkiste auszupacken. Sie zeigten diese der Lerngruppe und suchten sich schließlich einen Ort im Saal aus. Obwohl es die gleichen Gegenstände aus der letzten Stunde waren, blieben die Kinder aufmerksam und schauten neugierig zu. Nach der Zirkus- und Theatergruppe kam die Trommelgruppe in die Mitte, um die Instrumenten zu holen. Darauf folgten die zwei Studentinnen aus der Backwerkstatt, die einen Schlagzeuger rausnahmen. Der Student aus dem Zeichnen Atelier holte anschließend sein Material aus der Schatzkiste. Nach ihm folgte die Singgruppe, die ein Mikrophon auspackte, sowie eine weitere Person aus der Theatergruppe, die eine kleine Inszenierung durchführte.
Durch eine Geste erlaubte nun Frau Delitala-Moeller das Verteilen der Schüler und Schülerinnen auf die verschiedenen Werkstätten. Bemerkenswert dabei ist, dass die meisten Kinder die gleiche Werkstatt aussuchten, wie bei der letzten Stunde. Während der Arbeitsphase gingen die Lehrkräfte in den verschiedenen Gruppen, um dort die angebotenen Tätigkeiten zu beobachten.
Ateliers (SuS-Zahl): Beobachtungen
- Zirkus (0): Kein Kind besuchte während der Arbeitsphase diese Werkstatt. Die Studentinnen versuchten erstmal mit den Gegenständen zu handeln, um die Interesse einige Kinder zu wecken. Dieses Verfahren funktionierte dennoch nicht, sodass die zwei Studentinnen die anderen Gruppen unterstützten.
- Trommeln (3): Nach einem Absprechen mit der Theatergruppe verließ die Gruppe den Saal, um in den Kunstraum zu gehen. Somit konnten die Ateliers störungsfrei ablaufen.
- Theater (3): Nach Absprache mit der Musikwerkstatt erhielt die Theatergruppe ¾ des Saals, um zu arbeiten.
- Zeichnen (2): Nach einigen Sekunden wechselte einen Schüler in die Backwerkstatt.
- Backen (9): Am Anfang, bei der Teigzubereitung, konnten nicht alle Kinder mitmachen. Infolgedessen schauten viele Schüler und Schülerinnen in die Richtung der Theatergruppe. Ihr Interesse orientierte sich dennoch schnell auf die Crêpes, als der erste Löffel in die heiße Pfanne kam. Jedes Kind erhielt dann eine Crêpe, den es mit Süßigkeiten und Obst dekorierten. Leider bekam nicht jeder Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit seine Crêpe zu dekorieren, bzw. zu essen, da sich die Kinder bereits im Sitzkreis treffen mussten.