CM

Wir begannen mit den ersten Fotografien. Ich war total erstaunt, wie hilfsbereit und begeistert alle Schüler*innen in dieser Woche waren. Vor diesem Tag hatte ich etwas Bedenken, dass wir mit den Fotos voran kommen und wir im Zeitplan bleiben. Aber dies war völlig unberechtigt. Der Kulissenaufbau lief super und es erklärten sich ausreichend Kinder freiwillig dazu bereit, sich für die Fotos zu kostümieren. Ich hatte richtig Spaß! Selbst ein paar Witze zwischen uns Studierenden und den Kindern blieben nicht aus. Was mir am Besten gefiel, war, dass wir den Schüler*innen trotz vorheriger Gruppeneinteilung (Fotografieren, Kostüme basteln, Hintergründe malen) die Freiheiten ließen die Gruppen zeitweise zu wechseln bzw. den anderen Gruppen behilflich zu sein. So bastelte ein Kind, welches eigentlich für die Fotografie eingeplant wurde ein noch fehlendes Kostüm. Und ein paar Schüler*innen der Bastel- und Hintergrundgruppen wollten unbedingt auch mal Fotografieren und in die Kostüme schlüpfen. Es entstand eine gewisse, durchaus positive, Eigendynamik. Erwähnen möchte ich hier auch noch einen Jungen, der sich ohne zu zögern dazu bereit erklärte die Rolle einer weiblichen Protagonistin zu schlüpfen, da wir aktuell kein Mädchen zur Verfügung hatten. Das war echt super! Er hatte auch sichtlich Freude dabei und niemand gab ihm einen Grund sich unwohl zu fühlen. Generell hatte ich das Gefühl, dass sich niemand für irgendetwas zu schade war. Einmal rief ich in die Runde: „Wer schreibt uns die Schilder für die Netto Theke?“, und es meldete sich direkt eines der Kinder und erledigte es ruckzuck. Nachdem ich die ersten Bilder des Comics gesehen habe, bin ich überzeugt, dass das Endprodukt richtig klasse sein wird.

ER

Sitzung vom 21. Juni

Am 21. Juni war ich wieder anwesend und arbeitete an den Hintergründen. Ich wusste nicht genau, was mich erwartete, da die Gruppenaufteilung und die Kommunikation nicht optimal gelaufen waren. Dennoch erwies sich die Sitzung als äußerst produktiv. Wir arbeiteten an zwei wichtigen Hintergründen: einer Gasse für die erste Szene mit Bruno und einem Marktplatz für eine spätere Szene. 

Besonders hervorheben möchte ich die Zusammenarbeit mit einem Schüler, mit dem ich zuvor Schwierigkeiten hatte. Er war in meiner Gruppe und zeigte eine überraschend positive Einstellung. Er beteiligte sich aktiv und freundlich an der Gestaltung der Hintergründe. Dies zeigte, wie wichtig es ist, offen für Veränderungen und neue Dynamiken in der Zusammenarbeit zu sein.

Wir verwendeten verschiedene Techniken und Materialien wie Sprühfarben und spezielle Stifte für Stoffe, um die Hintergründe auf großen Leinlaken zu gestalten. Diese Vielfalt an Methoden spiegelt die Prinzipien der ästhetischen Bildung wider, die auf multisensorische Erfahrungen und kreative Ausdrucksformen setzen. Ich erkannte erneut, wie bedeutend es ist, Schüler*innen verschiedene Werkzeuge und Medien zur Verfügung zu stellen, um ihre Kreativität zu entfalten.

SL

Als ich gestern Morgen aufgewacht bin, hatte ich mir Sorgen gemacht, ob wir rechtzeitig mit den Kostümen und Requisiten fertig werden würden, um die Szenen in dieser und nächster Stunde fotografieren zu können. Doch meine Bedenken lösten sich schnell auf, da alle Kinder durch die neue Gruppenkonstellation hochkonzentriert und motiviert waren. Zudem war es auch hilfreich, dass meine Kommilitonin und ich uns im Voraus überlegt hatten, welche Kinder für welche Kostüme oder Requisiten zuständig sein sollten. Jedoch haben wir die Zuweisung so geregelt, dass wir stets nachfragten, ob die Kinder mit den ihnen zugeteilten Requisiten einverstanden sind. Somit ließen wir ihnen immer noch Freiraum andere Requisiten zu gestalten, die sie mehr inspirierten. Ich war beeindruckt davon, wie gut sich jedes Kind integriert hat und wie viel Freude sie bei der Gestaltung hatten. Auch in der Gruppe „Fotoaufnahme“ war es schön zu beobachten, dass so viele Kinder eine Rolle einnehmen wollten. Denn wir hatten auch hier unsere Bedenken, dass nicht viele Kinder trotz Maske vor der Kamera stehen wollen würden, aber glücklicherweise war das Gegenteil der Fall. Die Kindern hatten großen Spaß dabei, vor der Kamera zu posieren und all ihre selbstgemachten Utensilien und Ideen in Fotos festzuhalten. Schließlich hat mir diese Unterrichtsstunde erneut gezeigt, wie wichtig es ist, Vertrauen in den Prozess zu haben und wie viel Freude die Kinder an diesem Projekt haben. Daher freue ich mich bereits darauf, gemeinsam mit den Kindern die letzten Kostüme und Requisiten fertigzustellen und uns der nächsten Aufgabe zu widmen: das Titelbild zu gestalten.