SB

Die zweite Sitzung in der Wiedheck-Schule stellte uns vor eine kleine Herausforderung. Kurzfristig fiel eine Studierende krankheitsbedingt aus und wir mussten die Gruppen neu organisieren und eine Person für das Reflecting Team auswählen. Wir fanden jedoch überraschend schnell eine Lösung, mit der sich alle wohl fühlten. Das war eine gute Übung, da es vor allem, wenn man mit Menschen und insbesondere Kindern arbeitet, immer wieder zu neuen, unerwarteten und ungeplanten Situationen kommen wird, mit denen man flexibel umgehen muss. Sich auf gegebene Situationen einzulassen und mit dem, was vorhanden ist, zu arbeiten, ist eine ressourcenorientierte Methode und Arbeitsweise, die dem realistischen Leben sehr nahe kommt. Mit den neu geformten Gruppen kamen auch die Kinder gut zurecht, obwohl sie natürlich die fehlende Studentin vermissten. Auch fanden einige neue Kinder in unsere kleine Tanzgruppe. Dieses Mal ließen wir die Kinder bekannte Lieder und Lieblingssongs auswählen, die wir abspielten und dazu im Kreis frei tanzten. Einige Kinder sangen auch dazu und ich war erstaunt, wie viele Kinder schon die englischen Texte kannten und verstanden. Mit der Zeit fanden wir zu Gruppenformationen, auch wenn sich manche Kinder anfangs etwas zurückhielten. Dabei ist schnell klar geworden, dass solche Formationen nur gut funktionieren, wenn alle mitmachen. Beispielsweise entsteht automatisch ein runder Kreis, wenn sich alle die Hände reichen und im selben Tempo und mit demselben Abstand im Kreis gehen. Im Laufe des Morgens hat es aber immer besser funktioniert. Mir ist vor allem aufgefallen, dass ich immer sehr um eine gute Gruppendynamik und die Integration aller bemüht bin und mir schnell Sorgen oder mich dafür verantwortlich mache, wenn jemand etwas außen vor bleibt. Dabei ist es auch völlig in Ordnung, wenn sich jemand etwas abseits halten möchte. Trotzdem konnten sich alle Kinder mehr oder weniger stark in der Gruppe einbringen.

ADC

Die zunehmende Vertrautheit der Kinder mit der Origami-Technik ermöglicht es ihnen, den bereits verwendeten Elementen (Flugzeuge und Frösche) einige Elemente (Boote und Papier-Ninja-Sterne) hinzuzufügen und so ihre Neugier und Kreativität zu fördern. Trotz der Unsicherheiten bei der Schaffung von Origami lassen sich Kinder nicht entmutigen, indem sie sich an der Übung versuchen, auch wenn sie bereits wiederholt wurde, was zeigt, dass sie einen großen Wunsch zu lernen haben und dass der Spaß an der Aktivität nicht nur vom Spiel herrührt, sondern auch von der Schaffung von Origami selbst, was in ihren Augen fast magisch erscheint (automatisch übersetzt).

L’aumentare della familiarità dei bambini nei confronti della tecnica degli origami permette di aggiungere pochi elementi (barche e stelle ninja di carta) a quelli già utilizzati (aerei e rane) alimentando cosí la loro curiosità e creatività. Nonostante le incertezze nella creazione degli origami i bambini non si lasciano scoraggiare cimentandosi nell’esercizio anche se é già stato ripetuto, dimostrando di avere una grande voglia di imparare e che il divertimento dell’attività non deriva solo dal gioco ma anche dalla creazione stessa degli origami, che ai loro occhi sembra quasi magica.

AN

Unser zweiter Morgen zum „Schatzkisten- Projekt“ an der Wiedheckschule fand am 23.05.22 statt und knüpfte hauptsächlich an die entstandenen Ideen der vorherigen Woche an. Die Tanzgruppe traf sich erneut auf dem Schulhof und konnte zugleich neue Teilnehmer*innen begrüßen. Wir starteten mit einem kleinen „Warm-Up“, indem wir zu dem Lied „Aber bitte mit Sahne – Udo Jürgens“ tanzten sowie dazu bunte Tücher bewegten. Da den Schüler*innen das Lied bereits aus einer anderen Unterrichtsstunde bekannt war, sangen sie vereinzelt mit und bewegten sich rhythmisch zur Musik.
Nach dem Ablauf des Liedes durfte jede*r Musikwünsche äußern und wir probierten gemeinsam Tanzbewegungen aus, die sich zur jeweiligen Musik anboten. Demzufolge öffneten sich die Schüler*innen sehr schnell und fanden Spaß am Tanzen, da sie ihren eigenen Geschmack mit einbrachten und viel miteinander lachten. Wir rotierten im Kreis, nahmen uns an den Händen, kreisten die Arme, stampften mit den Füßen in den Boden und drehten uns umeinander. Demzufolge stand an diesem Morgen in unserer Gruppe erneut die Phase des „Explorierens“ im Vordergrund.

GC

Die wohl größte Lehre, die aus der 4. Schatzkistensitzung gezogen werden konnte, lautet:

Du entscheidest, ob das Glas halb leer oder halb voll ist. Denke ressourcenorientiert“.

Tatsächlich lief der 2. Besuch der Wiedheckschule anders als geplant, dadurch jedoch keinesfalls weniger erfolgreich ab. Aufgrund eines Krankheitsausfalls einer Kommilitonin, einer Raumplanänderung sowie eines unvorhergesehenen Lehrerwechsels haben sich die vorhandenen Rahmenbedingungen unseres Projektes an besagtem Montagmorgen verändert. Weniger Seminarteilnehmer*innen, weniger Platz zum Arbeiten und eine neue Rollenverteilung sind wohl keine optimalen Voraussetzungen für die Anknüpfung an unseren letzten Schulbesuch, so könnte man nun gewiss vermuten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den ursprünglich vorgesehenen Plan kurzerhand an die neuen Gegebenheiten anzupassen und zu erkennen, dass nicht zwangsläufig schlechtere, sondern lediglich andere Ressourcen zur Verfügung stehen.

Dieser Gedanke erlaubt eine völlig neue Sichtweise auf das eigene Vorgehen und eröffnet zugleich neue Optionen für die Arbeit mit Kindern. So trugen der Wechsel des Arbeitsplatzes und die neue Gruppenkonstellation dazu bei, dass die Schüler*innen neue Einfälle und kreative Ideen zu denselben Materialien aus der letzten Sitzung äußerten. Hinzu kommt, dass gerade Kinder, die sonst oftmals aneinander geraten, mit viel Spaß und Freude zusammengearbeitet haben. Rückblickend denke ich, dass dies – neben anderen Faktoren – durchaus auch den veränderten Ressourcen geschuldet gewesen sein kann. Eine Erfahrung, die für mein späteres Lehrerdasein insofern sehr wertvoll ist, als dass sie mir dabei helfen wird, mit der ein oder anderen unvorhergesehenen Situation gelassener umzugehen. Ob ein Glas halb voll oder halb leer ist, kann eben doch einen großen Unterschied machen.

Reflecting Team 23.5.22

Bei diesem Termin war ich Teil des „Reflectingteams“, also stand ich am Rande und beobachtete, wie sich die Erfahrungen jeder einzelnen Gruppe entwickelten. Es war sehr interessant und konstruktiv zu beobachten, wie sich meine Kommiliton*innen auf die Kinder bezogen und wie sie sich entsprechend verhielten. Ich konnte es nutzen, weil ich in der Lage war, die verschiedenen Optionen des Ansatzes zu sehen und zu bewerten und eine Fülle von Informationen zu erwerben, die ich sicherlich benötigen werde, um von Treffen zu Treffen zu wachsen (automatisch übersetzt).

In questo incontro ho fatto parte del „reflecting team“, sono quindi stata in disparte e ho osservato come si svolgevano le esperienze di ogni singolo gruppo. E‘ stato molto interessante e costruttivo guardare „dall’alto“ come i miei compagni si rapportassero con i bambini, e come questi ultimi si comportassero di conseguenza. Ho potuto trarne vantaggio poichè ho potuto vedere e valutare le diverse scelte di approccio, acquisendo un bagaglio di informazioni che sicuramente mi servirà per crescere incontro dopo incontro.

SS

Am zweiten Schultag durften die Schülerinnen und Schüler aussuchen, ob sie in ihrer zuvor gewählten Gruppe bleiben oder mal was Neues ausprobieren. Dadurch bekam die Hula-Hoop-Gruppe Zuwachs von zwei Mädels. Diese hatten nun ebenso wie die anderen beiden in der Woche davor, den Drang die klassischen Bewegungen mit den Reifen auszuprobieren. Mit einigen Wurf-, Roll- und Kletterspielen wurden wir warm, sodass im Anschluss die Hummeln aus dem Hintern waren. Aus eigener Initiative fragten nun die beiden Neuen, was wir letzte Woche gemacht haben. Diese Woche hatte ich Stoffreste dabei, statt zusätzlicher Zeitung und die Kinder hatten Lust die Zeitung durch den stabileren Stoff zu ersetzen. Also schnitten wir Streifen in unterschiedlicher Länge. Neben der „Arbeit“ haben wir uns schön unterhalten. Bald tauchte aber die Frage nach dem Sinn unserer Tätigkeit auf. Ich ließ die Kinder überlegen und sie hatten Vorschläge die Streifen untereinander nochmal zu verknoten und zu flechten. Nach Weiterem überlegen hielten wir fest lange Streifen zu schneiden, um ein Spinnennetz nachzubauen. Da hatte jeder Lust drauf und die Motivation stieg wieder. Eins der Mädchen äußerte allerdings zu Beginn bereits den Wunsch, Rad zu schlagen mit den verzierten Reifen. Um diesen Wunsch nach mehr Bewegung und weniger Gestaltung (oder eins nach dem anderen) nachzukommen, müssten wir das nächste Mal schauen, ob wir in die Turnhalle können oder einen geeigneten Ort finden. Sicher können die Schülerinnen mir dann etwas beibringen. Ohnehin war der ganze bisherige Entscheidungs- und Gestaltungsprozess gleichberechtigt.

Als ich nach der Schulstunde in unserem Seminar meine Sorgen äußerte, dass den Kindern langweilig werden könnte, kein Ergebnis entsteht oder dessen Sinn unklar ist, bekam ich gute Ratschläge. Eine Idee wäre die Gruppe mit die eines Kommilitonen zusammenzulegen. Dort entstehen schöne Origami Figuren und den Kindern fällt sicher eine Kombination unserer Themen ein. Oder ich gehe mit den Kindern, jetzt nach viel Spiel und Forschen, auf die Suche nach einem Ziel, auf das wir hinarbeiten. Die Entscheidung darüber habe ich noch nicht getroffen und könnte auch noch mal spontan angepasst werden.