In der elften Sitzung haben wir nach einer kurzen Phase der Kleingruppenarbeit sozusagen eine Generalprobe für die Aufführung auf dem Schulfest gemacht. Unsere Tanzgruppe konnte ihre Choreographie schon sehr gut und ich war überzeugt, dass der Auftritt am Samstag klappt. Wir haben dann noch gemeinsam beim Herstellen der Deko geholfen und überlegt, wie wir die Bühne am Samstag dekorieren. Das Anbringen der Bühnendekoration selbst muss allerdings bis Samstag warten. Wir werden also erst an jenem Morgen sehen können, ob alles vorhanden ist und gut aussieht. Diese Flexibilität wird von uns auch anderweitig immer mehr verlangt. Spätestens seit Corona müssen wir alle extrem flexibel sein, obwohl unsere Generation noch ohne Flexibilität erzogen wurde und wir sehr nach Sicherheit streben. Trotz dessen blicke ich optimistisch aufs Schulfest und freue mich schon darauf.
SS
Unser letzter Termin vor dem Schulfest führte ganz automatisch zu einem gezielten und strukturierten Vorgehen, weil es sich somit um die Generalprobe handelte. Die Kinder waren bereits aufgeregt und wir mussten Planungen fertigstellen und üben, üben, üben. Für das Bühnenbild trafen wir alle nötigen letzten Entscheidungen, der Barfußpfad entstand als Entwurf und an Gesang und Tanz wurde gefeilt. Es wurde deutlich, wie wichtig den Kindern dieser Tag ist und somit legte jede/r die nötige Portion Fleiß an den Tag. Auch mir wurde nochmals bewusst, welche verantwortungsvolle Aufgabe wir hatten, die Kinder an diesem Schwellenpunkt begleiten zu dürfen. Diesen kostbaren Moment habe ich am letzten Vorbereitungstag deutlich gespürt.
GC
Heute war er endlich da. Der Moment, auf den alle Beteiligten der diesjährigen Schatzkiste bereits so lange gewartet haben. Die letzte Schatzkistensitzung stand ganz unter dem Motto: „Finale Zusammenführung aller Ergebnisse aus den Kleingruppen“. Der Barfußweg, der Tanz, der Gesang sowie die selbst gebastelte Bühnendekoration sind erstmalig zu einer großen zusammenhängenden Performance verschmolzen. Das in einem früheren Beitrag erwähnte Puzzle konnte somit vor aller Augen vervollständigt werden. Die Freude hierüber war nicht nur in den Gesichtern der Studierenden und Lehrpersonen, sondern auch in denen der Kinder zu erkennen. Die positive Aufregung gepaart mit der Selbstsicherheit und Zuversicht im Hinblick auf die bevorstehende Aufführung zeugen davon, dass die Lernenden glücklich und zufrieden mit ihrer eigenen Leistung sind.
Die Aussagen während der Abschlussrunde, in welcher die jungen Künstlerinnen und Künstler die gesamte Projektarbeit Revue passieren lassen konnten, verstärkten diesen positiven Eindruck. Die indirekt ausgesprochene Erkenntnis der Kinder, dass sie etwas „gelernt haben ohne dafür gelernt haben zu müssen“ war das größte Kompliment für uns und mich als angehende Pädagoginnen. Denn auch ich wünsche mir für die Zukunft, dass Lernen für die Kinder aus meiner Klasse mit Spaß und Freude in Verbindung gebracht wird. Mit eben diesen beiden Emotionen, Spaß und Freude, blicke ich auf die große Aufführung.
ALK
In der Sitzung am 04.07.2022 wurde mir langsam bewusst, dass nicht mehr viel Zeit bis zum finalen Auftritt der Kinder am Schulfest bleibt. Ähnlich wie mir schien es auch meinen Mitstudentinnen und -studenten zu gehen, denn es war durchaus eine leichte Anspannung spürbar. Aufgrund des steigenden Zeitdrucks war es wichtig die Choreographie der Kinder zu finalisieren, zu proben und wichtige Aufgaben zu verteilen. Bei den ersten gemeinsamen Proben der ganzen Klasse fiel erst auf, an welchen Stellen noch etwas getan werden muss. Da es aber insgesamt schon gut geklappt hat, gehe ich zuversichtlich in die nächste Woche.
SS
Während des vorletzten Treffens ging es weiter mit der Gestaltung des Bühnenbildes. Hauptsächlich wurde weiter an dem großen Laken gearbeitet, dass die Hintergrundkulisse werden soll und wir besprachen in der Theorie, wo was platziert werden könnte. An das Laken knoteten wir zahlreiche Stoffstreifen, für die wir vorsahen, Wünsche zu notieren. Diese sollten sowohl die Wünsche der Kinder an ihre neue Schule enthalten, wie auch unsere Wünsche an die Kinder für ihren weiteren Weg.
SB
Heute war ich sehr müde und hungrig, da ich am Tag zuvor eine lange Zugreise hinter mir hatte. Zugegebenermaßen hatte ich gar nicht so viel Lust, mich um die Uhrzeit aus meinem Bett zu bewegen. Hinzu kam, dass uns die Dozentin heute ins kalte Wasser geschmissen hatte. Sie wollte heute von außen beobachten und reflektieren, während wir die Planung und Durchführung der Sitzung in die Hand nehmen sollten. Ich war zunächst ziemlich überfordert, obwohl glücklicherweise eine Kommilitonin die Morgenansprache übernommen hatte. Im Laufe des Morgens habe ich dann fast automatisch immer mehr Eigeninitiative entwickelt. Dabei habe ich jedoch gemerkt, dass es wahrscheinlich mehr bringt, Kinder direkt, individuell und persönlich anzusprechen, wenn man sie um etwas bitten möchte. Wenn ich die Kinder als Gruppe angesprochen habe, hat das weniger gut funktioniert, weil sich vermutlich viele nicht angesprochen gefühlt haben. Ich war nach diesem Morgen total platt aber im Rückblick war es gut und richtig, dass wir so spontan vor diese Herausforderung gestellt wurden. Hätte ich schon früher gewusst, was mich an diesem Morgen erwartet, hätte ich mich wahrscheinlich Tage zuvor schon nervös gemacht, was vermutlich unnötig gewesen wäre. Ich habe erst viel später verstanden, dass solche Entscheidungen wohl einen guten Grund haben.
Reflecting Team 4.7.22 oder „Der unsichtbare Faden“
Gemeinsame Verantwortung, Eigen- und Fremdverantwortung sind aus meiner Reflectingteam-Perspektive die zentralen Themen in dieser Phase der Schatzkiste, wo es kurz vor dem Projektabschluss steht. Kann ich mich auf die anderen verlassen? Wieviel benötigt es von mir, damit es gelingt?
Wenn ich die Kinder beobachte, merke ich, dass sie nach wie vor im Hier und Jetzt sind, wenn auch fokussierter auf die Projektpräsentation als bei den ersten Treffen. Dafür können sie auch auf den Erfahrungen und Kenntnissen aufbauen und vertrauen, die sie miteinander und mit den Studierenden gesammelt haben.
Vertrauen ist hier für alle ein Schlüsselwort, und der „unsichtbare Faden“ die passende Metapher dazu.
Als Projekt-System sind wir mittlerweile alle mit einem unsichtbaren Faden miteinander verbunden. Wird dieser weiterhin tragfähig sein und uns bis zum krönenden Abschluss Ansporn und Sicherheit geben?
ICH GLAUBE JA
GC
Die Aufregung vor der großen Aufführung steigt: Nächste Woche Montag findet die letzte Schatzkistensitzung in der Wiedheckschule Saarbrücken statt. Für die von einer Partnerin und mir geleitete Kleingruppe, welche für die Organisation und Gestaltung des Barfußweges zuständig ist, galt es daher heute alle benötigten Materialien aufzuteilen. Damit sich jedes Kind als Teil des Ganzen fühlt, bringen alle Lernenden der Kleingruppe jeweils mindestens ein Material für den Barfußweg mit. Auf diese Art und Weise übernimmt jedes Kind zugleich einen Teil der Verantwortung. Nur wenn alle Materialien da sind, kann der von der Kleingruppe wohl durchdachte Barfußweg realisiert werden. Hierfür ist nicht nur Vertrauen in die Kinder meinerseits vonnöten, sondern auch die Kinder untereinander müssen sich aufeinander verlassen können.
Der Ausgang dieser Vertrauensaufgabe wird sich in der nächsten Woche zeigen. In dieser soll der Barfußweg im Sinne einer Generalprobe erstmalig gelegt und in die Gesamtaufführung mit Gesang und Tanz integriert werden. Ich blicke diesem Moment zuversichtlich entgegen und bin gespannt zu beobachten, wie die Planung der letzten Wochen konkrete Gestalt annimmt.
AN
Der fünfte Besuch an der Wiedheckschule fand am 27.06.22 statt und knüpfte an die Arbeitsphase der letzten Woche an. Zusammen mit der Faltgruppe trafen wir uns erneut auf dem Schulhof und begannen sofort mit der Gestaltung des Tuches. Hierbei stellten wir die restlichen Eulen fertig und begannen mit dem Wiedheckszeichen. Zur Unterstützung durften die Schülerinnere eine Fotografie des Motivs machen, sodass sie es besser abpausen konnten. Zum Ausmalen der Segel wurden die Sprühfarben benutzt, wodurch es eine sehr starke Leuchtkraft bekam. Als die Schülerinnen den Schiffsrumpf des Bootes malten, fiel ihnen auf, dass drei Eulen bereits im Boot drinnen saßen. Diese interpretierten sie sofort als ihre Klassenlehrerin, ihre Integrationshelferin und ihre Erzieherin, was in meinen Augen eine sehr schöne und kreative Auffassung des Kunstwerkes war. Denn demnach waren durch die Eulen alle Personen abgebildet, die sie in den letzten vier Schuljahren begleitet hatten. Das Kunstwerk erhielt damit seine Bedeutung und wurde dementsprechend mit einer höheren
Sorgsamkeit behandelt.
ALK
Die Sitzung am 27.06.2022 brachte uns erneut einen großen Schritt näher Richtung Ziel. Zuerst stellten wir den Kindern die Rahmengeschichte vor, übten noch einmal das Lied und setzten anschließend die Arbeit in Kleingruppen fort. Die Tanzgruppe übersetzte die zweite Strophe des italienischen Liedes und entwickelte eine passende Choreographie. Dadurch, dass die Kinder mitentscheiden konnten, waren sie sehr motiviert. Dies zeigte sich auch darin, dass sie den von ihnen entwickelten Tanz unbedingt den Klassenkameradinnen und -kameraden zeigen wollten. Bei der gemeinsamen Besprechung am Schluss konnten wir auch die vorläufigen Ergebnisse der anderen Gruppen begutachten. Ich stellte fest, dass die meisten „Teilprojekte“ in eine völlig andere Richtung verlaufen, als zu Beginn des Semesters erwartet, aber dennoch am Schluss zu einem tollen Projekt führen werden. Sei es bei dem geplanten Barfußweg oder bei der Gestaltung des Bühnenbilds: Überall spiegeln sich die Persönlichkeiten und die Erfahrungen der Kinder wieder.