Da Laura nicht anwesend sein konnte, haben wir diese Sitzung größtenteils eigenständig geplant. Relativ schnell haben wir die Arbeit aufgeteilt und dann ging es auch an schon ans Schaffen. Gemeinsam in der Lernwerkstatt hat es richtig Spaß gemacht verschiedene Klopfzeichen auszuprobieren, etwas das online wahrscheinlich nur sehr schwer möglich gewesen wäre. Schade, dass nicht alle gemeinsam vor Ort sein konnten!
AF
Wieder einmal beginnen wir die Schatzkiste mit einer Fragerunde, bei der wir beschreiben sollen, wie wir uns im Moment fühlen und wie es uns allen geht. Ein Ritual, das ich in anderen Kursen oft vermisse, denn manchmal hat man das Gefühl den Dozenten ist unsere Situation und unser Wohlbefinden egal, obwohl wir alle zur Zeit mit einer außergewöhnlichen Situation konfrontiert sind. Umso erleichternder als wir dann auch noch auf die Themen Leistungsdruck, Prüfungsstress und Mental Load zu sprechen kommen und ich merke, dass es den meisten Studierenden genauso geht wie mir. Neben Referaten, wöchentlichen Abgabeterminen und Hausarbeiten ist spätestens gegen Ende des Semesters, wenn dann auch noch Klausuren hinzukommen, der Zeitpunkt erreicht, an dem man vor lauter Stress kaum einen klaren Gedanken fassen kann. Gerade in der Corona-Zeit hatte ich dann als Studierende im „Home-Office“ oft das Gefühl, dass nur ich mich ab und zu so maßlos überfordert fühle. Irgendwie ist es eine schöne Erkenntnis, zu wissen, dass man oft nicht so alleine mit seinen Gefühlen ist, wie man denkt und dass andere Menschen die gleichen Herausforderungen zu bewältigen haben.
HP
An diesem Termin fand sich ein Teil der Teilnehmerinnen in der Lernwerkstatt zusammen während der andere Teil sich nur online dazuschaltete. Während ich eine solche Situation in jedem anderen Seminar als schwierig empfunden hätte, stellte sie im Rahmen dieses Seminar überhaupt kein Problem dar. Aufgrund der bisherigen Herangehensweise an Aufgaben in diesem Seminar lernten wir früh, wie wir optimal zusammenarbeiten. Wir fungieren als Team und jeder weiß, wie er sich mit seinen Beiträgen am Besten einbringen kann. Zu diesem Teamgefühl trägt auch bei, dass wir jede Sitzung mit einer kleinen Fragerunde starten, in welcher jeder kurz darüber Auskunft geben kann, wie es einem geht und was einem womöglich auf dem Herzen liegt. Wie auch unsere Beiträge zu den Aufgaben werden unsere Antworten in der Fragerunde ebenfalls wertschätzend behandelt und das Gemeinschaftsgefühl wächst immer weiter. Mich wundert es daher nicht, dass die anschließende Zusammenarbeit und Kommunikation so wunderbar funktionierte und wir die letzten Vorbereitungen für die nächste Sitzung in der Schule trafen konnten.
ER
Momentan habe ich das Gefühl, mir wächst alles über den Kopf. Vorlesung. Übung. Seminar. Übungsbogen. Stundenplanung. Lernen. Arbeiten. Der Kreislauf geht wieder von vorne los. Was ist Freizeit überhaupt. Mein Tag beginnt meistens damit, dass ich morgens aufstehe und anfangen zu lernen. Danach kommt die nächste Vorlesung. Die Fahrt zur Uni. Ich komme heim und lerne wieder, bis ich ins Bett gehe. Soll Studium so aussehen? Liegt es einfach an dem Semester und wird es nächstes Semester anders werden? Warum habe ich so wenig praxisbezogene Seminare. Es ist alles so theoriebasiert. Außer die Schatzkiste. Ich habe das Gefühl, hier tätig sein zu können und tatsächlich wichtige Inhalte mitnehmen zu können, die ich für meinen späteren Beruf brauche, ohne 24/7 unter Druck zu stehen. Frau Delitala-Möller bietet uns einen Rahmen, in dem wir uns frei bewegen können; in dem ich mit anderen Studierenden zusammen kreativ und frei arbeiten kann. Ich kenne keine andere Lehrveranstaltung, die Studenten diese Möglichkeit bietet. Ich bin froh, dass es den Anderen genauso geht. In der anfänglichen Fragerunde, die es bei jedem Treffen gibt, teilen die anderen Teilnehmer des Seminars ähnliche Erfahrungen. Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass wir wie eine kleine Gemeinschaft geworden sind.
MK
Vorlesungen, Übungen, Referate, Ausarbeitungen, Lernen und dann auch noch ein wenig Freizeit. Manchmal und besonders jetzt, wo es auf die Klausurenphase zugeht, scheint die To-Do Liste endlos zu sein und man verliert bei den ganzen Anforderungen, die an einen gestellt werden, schon mal den Überblick. Sich selbst herauszufordern ist natürlich wichtig, sonst würde man ja stets nur auf der Stelle treten, das meint auch Laura. Nur dann ist es auch genau so wichtig, ein paar Dinge zu haben mit denen man Stress, Erwartungen und Leistungsdruck etwas ausgleichen kann. Genau das bringt mir unter anderem das Projekt der Schatzkiste. Das Seminar ist ein verpflichtender Teil des Studiums und trotzdem ist die Schatzkiste keine solche Lehrveranstaltung, wie die, welche man sonst kennt. Wir haben es in den letzten Wochen gemeinsam geschafft ein tolles Projekt entstehen zu lassen und alle unsere Ideen konnten sich völlig frei und Schritt für Schritt entwickeln. Das zeigt uns allen auch, welches Potential sich ergibt, wenn es einem ermöglicht wird in einem so freien, nur grob abgesteckten, Rahmen zu arbeiten. Dann fühlt sich sogar die Arbeit, gar nicht mehr nach Arbeit an. Dann geht plötzlich alles ganz leicht von der Hand.