HP

In der heutigen Zeit scheint alles so unbeständig. Was gestern unmöglich schien, wird heute für möglich gehalten und morgen doch wieder verworfen. Pläne werden geschmiedet, präsentiert und dann doch wieder abgesagt. Ein Funken der Vorfreude entspringt, ein kleines Feuer entfacht, um dann doch wieder gelöscht zu werden.

Ein bisschen so ist es unserem Seminar ergangen, als wir erfuhren, dass wir nun doch noch nicht in die Schule können. Wir haben die Schüler*innen auf diese wunderschöne Reise geschickt, uns gefreut, ein Stück mitzusegeln und müssen uns jetzt doch noch ein bisschen gedulden, alle kennenzulernen.

Aber sehen wir es mal so: Wir sitzen alle im selben Boot. Und mit Kommilitoninnen, mit welchen man so gut arbeiten, Gedanken weiterspinnen und kommunizieren kann und so tolle kreative Ergebnisse zustande kommen, segle ich gerne noch ein Stückchen alleine weiter. Kommt die Flaschenpost eben erstmal nur digital bei den Schüler*innen an.

ER

Zu Beginn unserer Sitzung erhielten wir die Nachricht, dass es nächste Woche eventuell möglich sei, die Klasse, mit der wir zusammen arbeiten, zu besuchen. Die Nachricht kam überraschend, allerdings habe ich mich auch sehr auf das Treffen gefreut. Momentan fühlt sich unser Seminar für mich noch sehr einseitig an, da wir hauptsächlich untereinander arbeiten, jedoch nicht mit den Kindern direkt interagieren (oder bzw. nur über das Internet). Im Nachhinein hat sich dann aber ergeben, dass sich ein Treffen noch etwas verzögern könnte. Das war natürlich erstmal ein Dämpfer für meine Vorfreude. Allerdings gab es auch einige gute Nachrichten: Anscheinend kommen unsere Botschaften so gut bei den Kindern an, dass sogar die Nebenklasse beschlossen hat, uns auf Meris Reise zu begleiten. Am kommenden Sonntag trifft sich zusätzlich das „Farbenland-Team“. Wir wollen uns über die nächste Botschaft austauschen, die hoffentlich genauso erfolgreich von den Schüler aufgenommen wird, wie die Letzte.

AF

Wie schnell sich doch alles verändern kann. So dachte ich letzte Woche noch, wie schade es doch eigentlich ist, dass wir als Gruppe relativ wenig Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern haben, für die wir jede Woche möglichst spannende und kreative Aufgaben zu finden versuchen. Und so plötzlich wie jetzt der Sommer endlich angekommen ist, flimmert auch ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Ich denke, dass es einen riesigen Unterschied machen kann, wenn man die Kinder kennenlernt und sieht, wie sie mit den von uns überlegten Aufgaben umgehen. Optimistisch und neugierig freue ich mich auf das, was noch kommt.

RV

Eine weitere, schöne Runde! Die Gruppe ist eingespielt und es macht Freude so produktiv und vor allem kreativ zu arbeiten! Wir fühlen uns so wohl, dass wir wissen: Jede Idee und jeder Zweifel ist willkommen – alles wird als Teil des Prozesses angenommen und wertgeschätzt.
In diesem Sinne haben wir auch darüber gesprochen, wie sich die Gruppe verhält, wenn einer mal aus der Reihe tanzen muss (zum Beispiel einen anderen Termin hat etc.). Es ist entscheidend, wie sich die Person dabei fühlt. Ist die Gruppe heterogen, flexibel? Ist jeder auf dem aktuellen Stand und integriert, auch wenn es mal Störungen gibt? Ich selbst musste bei einem Teil der Nacharbeit aussetzen, weil ich eine aktuelle Ausstellung mit kuratierte. Mein Arbeitsteam hat mich aufgefangen und ich konnte nahtlos bei der darauffolgenden Besprechung einsteigen. Das ist ein schönes Gefühl, dass es nicht nur um Leistung geht, sondern dass die Herangehensweise wohlwollend ist, dass alle wichtig sind – ohne Stress, dafür mit Muße! Frau Delitala-Möller hat auch angesprochen, dass wir uns in unseren Feedbacks ganz frei fühlen dürfen und jederzeit auch etwas ergänzen können. Jeder Gedanke, jede Erfahrung ist wertvoll. Ich fühle mich frei in meinen Rückmeldungen und ermutigt, die gemachten Erfahrungen offen und transparent zu teilen. Doch unsere Dozentin betonte dies auch deswegen, weil zukünftige Kurse benotet werden. Und so eine Bedingung kann schon dazu führen, dass auch die Reflektionen nicht gänzlich ungefärbt sind. Einmal mehr denke ich darüber nach, dass wir leider noch nicht an dem Punkt sind, an dem Bewertungen von Wertschätzungen und Werten abgelöst werden. 

Ich bin froh, dass dieser Kurs auf Augenhöhe stattfindet, respektvoll und mit Freiheiten. Das gibt mir so viel : In einem Team zu sein, gemeinsam etwas Schönes zu erarbeiten, an dem Kinder Freude haben und bei dem sie etwas lernen können. Das empfinde ich als Weg, der in Schulen noch zu selten gegangen wird, der aber über das inhaltliche Lernen weit hinaus reicht. Ein Weg, der uns lehrt als Gemeinschaft zu integrieren, etwas zu erschaffen und Vielfalt zu leben. Hier liegt das Potential, hier findet der Lernprozess statt. Die Softskills nehmen wir mit in andere Bereiche und vor allem zu anderen Menschen! Meiner Beobachtung nach findet mancherorts schon eben diese Veränderung der pädagogischen Praxis statt. Dabei ist die Haltung wichtig und es gibt Raum für Ambiguität und Vielfalt. Diese Entwicklung ist so wichtig und ich hoffe, dass auch wir einen kleinen Teil dazu beitragen.

MK

Einem Treffen mit der Schulklasse, was zu Beginn unseres Projektes noch nicht absehbar war, scheinen wir heute schon ein Stück näher gekommen zu sein. Dann haben wir noch einmal zurückgeblickt, welche schönen Ergebnisse in unserem Prozess bereits entstanden sind und können uns nun noch mehr auf deren Umsetzung freuen. Sind wir doch dann nicht mehr länger „nur“ im Hintergrund tätig, sondern können auch echt ein Teil der Gruppe der Schulklasse werden. Ich bin super gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler auf unsere Ideen reagieren und wie das Projekt Schatzkiste durch ihre Ideen und Arbeiten noch weiter wachsen wird. Denn vor allem sie tragen einen großen und wichtigen Teil zur Entwicklung der Geschichte bei. So wird auch besonders deutlich, dass wir nicht auf der Suche nach einem großen Schatz in Form von Geld, Gold oder anderen materiellen Dingen sind. Viel mehr sind es die vielfältigen Ideen, die wertvollen Fähigkeiten sowie die schönen Erinnerungen an das Projekt, die unseren Schatz ausmachen.

HP

In unserer letzten Sitzung haben wir einen Gedanken aufgegriffen, der mich die letzten Woche sehr beschäftigt hat und aus welchem ich immer wieder Motivation ziehen konnte: 

Jeder von uns trägt seinen kreativen Teil zum Seminar bei. Jeder spielt eine tragende Rolle. Jeder steuert unser gemeinsames Schiff ein bisschen in die Weite. Und durch jeden wird das Seminar einmalig geprägt. Eine Prägung die nur in diesem Moment von genau dieser Person passieren konnte. Und ist dieser Gedanke nicht wunderbar? Zu wissen, dass ohne das eigene Wirken nicht diese, sondern eine etwas andere Schatzkiste entstanden wäre? Diese Einzigartigkeit, die durch unsere Zusammenarbeit, mit genau diesen bestimmten Menschen, geschaffen wurde. 

Und einen solch wertschätzenden Gedanken sollten wir viel öfter nachgehen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie jede*r der Schüler*innen auf ihre*seine Weise mit unserer Schatzkiste umgeht und ihr somit nochmal eine besondere und einzigartige Note gibt. 

VM

Als ich, etwas zu spät, dem letzten Seminar beitrete, merke ich schnell, wie weit das Projekt schon gekommen ist. In der Gruppe herrscht genug Dynamik, Motivation, Kreativität und Eigeninitiative, dass es auch gut zu funktionieren scheint, wenn mal jemand fehlt. Jeder von uns ist voller Potenzial. Für den weiteren Verlauf der Geschichte arbeiten wir zu dritt, anstatt nur zu zweit – weitaus weniger problematisch, als ich dachte, denn zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Nicht hier. Nicht, wenn jeder bereit ist, sich einzubringen und Kompromisse zu finden.
Die ersten hochgeladenen Dateien zeugen von einem ersten grundlegenden Fundament unseres Weges. Diese werden, im Gegensatz zu unserem bisherigen Prozess, nicht mehr einem Hin-und-Her ausgesetzt werden können. Ab hier geht es nur noch gerade aus.

DP

Endlich ist unser Projekt online! Nach den vielen anfänglichen Unschlüssigkeiten und Diskussionen ging es dann doch auf einmal ganz schnell. Jeder konnte sich mit seinen Stärken einbringen und die erste Botschaft ist dadurch meiner Meinung nach perfekt gelungen. Hoffentlich bereitet den Kindern das Erledigen der Aufgabe genauso viel Spaß, wie wir bei der Konzeption von ihr hatten. Natürlich ist die Reise hier aber noch nicht zu Ende und ich bin schon neugierig, was uns alles für die nächsten Botschaften einfällt.

RV

Wir haben unsere kleine Piratin auf die Reise geschickt!
Auch wir sind in diesem Boot und genießen unser kleines Abenteuer! Eine Reise erfordert neben Mut vor allem eins: Zeit. Die letzten Wochen waren fruchtbar und wir haben gelernt, dass Kreativität fließt, wenn man ihr Zeit und Raum gibt. Bei den Gedanken um den Titel und die Metaphorik der Schatzkiste hatte ich wieder einen Aha-Moment. Unsere Schätze wollen gefunden werden. Dazu gehört vielleicht eine aufregende Reise und etwas Toleranz gegenüber dem Ungewissen oder kurz gesagt: Vertrauen. Doch es sind keine Kisten voller Schmuck, Edelsteine und Gold. Es sind unsere Kreationen. Das kann im Kleinen ein Bild sein – im großen erfinden und erschaffen wir die Elemente unseres Lebens. Und auch hier braucht es Prozesse, Zeit und vor allem Vertrauen. Ich bin immer wieder erstaunt wie das Kreativschaffen auf das Leben rückwirkt. Wie weitreichend und umfassend kreatives Lernen ist.
Da bekommt die Schatzsuche gleich eine noch größere Bedeutung, eine die uns vor Augen führt, dass sich eine Reise immer lohnt!

AF

Seit letztem Montag ist der erste Teil von Meris Reise ins Abenteuer online. Zugegebenermaßen wirkt es noch ein wenig unreal unser Projekt nun wirklich auf der Internetseite zu sehen. Gleichzeitig spüre ich ein wenig Stolz und eine große Vorfreude und Neugierde auf das Feedback und die angefertigten Bilder von den Schülerinnen und Schülern. Mit jedem Treffen sammeln wir weitere Erfahrungen, lernen uns und unsere verschiedenen Fähigkeiten und Eigenschaften kennen und wachsen so immer mehr zu einer Gemeinschaft und zu einem Team zusammen.