Es ist wichtig, den Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich frei entfalten zu können. Dazu gehört es, sich als Lehrperson zurückzunehmen und die Kinder bei ihrem künstlerischen Prozess lediglich zu begleiten, statt diesen kontinuierlich vorzugeben.
Reflecting Team SK4 – Ablauf
Sitzkreis:
Die Kinder kommen zunächst klassenweise in den Gruppenraum und suchen sich einen Platz. Erste Kinder interagieren mit den Seminarteilnehmern/Innen. Die Kinder wirken bei der Ankunft im Sitzkreis aufgeregt und sehr gespannt.
Begrüßungslied:
Auf die Einfindung in den Sitzkreis folgt unser Montag-Morgen-Ritual, das Begrüßungslied. Dieses wird zunächst von den Seminarteilnehmer/Innen und unserer Dozentin angestimmt. Der Gesang wird dabei mit Bewegungen untermalt. Erste Kinder fassen hier bereits Mut und singen mit. Um den Kindern das Verinnerlichen des Liedes zu erleichtern, erfolgt ein zweiter Durchgang des Liedes, an dem sich fast alle Kinder beteiligen. Um auf den Schatz hinzuleiten, stellt Frau Delitala die Frage, warum wir während des Liedes eine Handbewegung zum Herzen machen, was die Kinder zum Nachdenken anregt.
Das Öffnen der Schatzkiste:
Das Öffnen der Schatzkiste wird von einigen Schülerinnen und Schülern übernommen. Hierbei kommt etwas Unruhe im Sitzkreis auf, da die Kinder alle gespannt sind, was sich in der roten Kiste befindet. Einige Kinder sitzen hinter der Kiste und können, aufgrund des Deckels, nicht in diese hinsehen, wodurch viele Kinder aufstehen müssen, um einen Blick erhaschen zu können. Dies führt zu leichter Unruhe in der Gruppe. Durch die Verwendung des Ruhezeichens können die Kinder aber schnell beruhigt werden.
Namensschilder:
Jeder Studierende erhält einen Stapel mit vorgefertigten Namensschildern, die an die Kinder zu verteilen sind. Die Kinder werden hierzu abwechselnd von den Studierenden aufgerufen. Durch die Anzahl der Kinder und das verteilen des Klebebandes nimmt dies jedoch viel Zeit in Anspruch, was erneut zum Aufkommen von Unruhe führt. Um den Vorgang zu beschleunigen wird dazu übergegangen, die Kinder „durcheinander“ aufzurufen. Eine Studentin verteilt das Klebeband. Einige Namensschilder werden darüber hinaus neu beschriftet.
Vorstellung der Lehrpersonen und der Studierenden:
Bei der Vorstellung der Lehrpersonen wird jeweils ein Kind beauftragt, das je eine Lehrperson vorstellt. Die Studierenden stellen sich gegenseitig vor, wobei dies teilweise von Frau Delitala vorgenommen wird, da sich die Studierenden untereinander nicht alle beim Namen nennen können. Zwei Studierende, die in der heutigen Sitzung das Reflecting-Team übernommen haben, werden nicht vorgestellt. Dies wird in der nächsten Sitzung nachgeholt.
Gruppeneinteilung:
Die Studierenden nehmen ihr Material aus der Kiste und suchen sich einen Platz, an dem sich die Kinder, die deren Angebot nutzen wollen, einfinden können. Nachdem jeder Studierende einen Platz eingenommen hat, dürfen sich die Kinder „auf Katzenpfoten“ alle Angebote ansehen und sich einer Gruppe anschließen. Die Studierenden verteilen sich in zwei Klassenräume. Es bilden sich drei Gruppen: eine Tanz- und Musikgruppe, eine Bastel- und Knetgruppe und die Schuhtheatergruppe, von denen sich die beiden letzteren in einem Klassenraum aufhalten. Die Kinder teilen sich ungefähr zu gleichen Teilen in die beiden Klassenräume auf. Nach dem Anschauen des Angebotes strukturieren sich einige Kinder um.
Tanz- und Musikgruppe:
Die Tanz- und Musikgruppe entscheidet sich spontan dazu, sich zusammenzutun. Sie wählen einen Klassenraum aus und präsentieren ihr Angebot. Hierzu sammeln sich alle Kinder im Sitzkreis. Nachdem sich alle eingefunden haben, werden Percussion-Eier verteilt und eine Studierende spielt Cajon. Mit der Cajon wird einen Rhythmus gespielt, den die Kinder durch Klatschen oder mit Percussion-Eiern nachmachen sollen. Nach einem ersten Eindruck dürfen die Kinder selbst an die Cajon und einen Rhythmus vorgeben, die anderen spielen diesen nach. Damit alle Kinder mitkommen, passen die Studierenden das Tempo an. In einem weiteren Schritt sollen sich die Kinder, passend zum Rhythmus, namentlich vorstellen und diesen im Takt der Instrumente sprechen. Bei der Durchführung kommt es immer wieder zu Unruhen, bei denen mehrmaliges Eingreifen nötig ist. Insgesamt beteiligen sich die Kinder aber interessiert an der Tanz- und Musikgruppe.
Bastel- und Knetgruppe sowie Schuhtheatergruppe:
Diese Gruppen befinden sich in dem zweiten Klassenraum. Die Kinder der Bastel- und Knetgruppe werden zunächst mit dem Arbeitsauftrag vertraut gemacht: Phantasietiere gestalten. Hierbei dürfen sich die Kinder frei entscheiden, wie diese aussehen sollen, welche Materialien verwendet werden und welche Techniken sie nutzen möchten. Die Studierenden geben Hilfestellung. Das Schuhtheater wird neugierig betrachtet. Einige Kinder finden sich am Theatertisch zusammen und lassen sich erklären, was sie dort machen können. Nach einiger Zeit werden erste Schuhtänze vorgenommen, was den Kindern große Freude bereitet.
Abschluss:
Die einzelnen Gruppen beenden die Arbeitsphase und räumen den Klassenraum auf. In der Tanz- und Musikgruppe erfolgt die Beendigung der Arbeitsphase durch rhythmisches Klatschen. Im Klassenraum der Tanz- und Musikgruppe finden sich nun alle Kinder ein, um einander zu verabschieden. Hierzu fällt den Kindern das Abschlusslied „Ciao“ ein, welches von allen gesungen wird. Nach Beendigung des Liedes gehen die Kinder in ihren Klassenraum zurück.
MB
„Wen interessiert denn wie es weitergeht?„
*Alle Schüler melden sich euphorisch.*
Das war definitiv eine schöne Rückmeldung, dass es den Kindern gefällt.
EL
Die Aufgabe einer Lehrperson besteht darin, einen schützenden Rahmen zu stellen, indem die Kinder sich individuell in ihren jeweiligen Lernstrategien entfalten können.
AF
Man muss Entscheidungen treffen und das tun, was man für richtig hält.
LuW
Wir alle können und sollten unsere Fantasie nutzen.
MaS
Die pure Begeisterung in leuchtenden Kinderaugen zu sehen,… es gibt wohl keinen schöneren Wochenbeginn!
Reflecting Team SK4 – Inklusion/Exklusion
Begrüßung im Sitzkreis:
Der vorhandene Platz ist bezogen auf die Schülerzahl eng bemessen, dennoch findet jedes Kind rasch einen Sitzplatz.
Zwei Lehrpersonen sitzen außerhalb des Sitzkreises.
Begrüßungslied:
Das Begrüßungslied wird angestimmt und sowohl die Studierenden als auch die Schüler sind zurückhaltend; nur einige singen mit. Bei dem zweiten Versuch dagegen ist die Beteiligung bei allen hoch, es gibt nur vereinzelte Kinder, die sich noch zurückhalten.
Öffnung der Kiste:
Alle Kinder richten den Blick auf die Kiste und werden unruhig. Als die Kiste geöffnet wird, ist es nicht allen Kindern möglich in die Kiste zu schauen, da der Deckel im Weg ist. Deshalb gehen einige Kinder in die Hocke, um einen Blick in die Kiste zu werfen.
Namensschilder:
Jeder Studierende erhält einen Stoß mit Namensschildern und die Kinder werden abwechselnd aufgerufen. Da dies lange dauert, wird es schnell unruhig. Deshalb wird dazu übergegangen, dass die Studierenden unabhängig voneinander die Kinder ihres Stapels aufrufen. Eine Studentin übernimmt die Verteilung des Klebebandes. Kinder, die zusammensitzen, fangen an sich zu unterhalten. Ein paar Namensschilder werden neu geschrieben, da auf ihnen nicht der Rufname steht.
Nach der Verteilung der Namensschilder werden die Lehrpersonen und die Studierenden vorgestellt. Je ein Kind stellt eine Lehrperson vor. Die Studierenden stellen sich gegenseitig vor, wobei den Beteiligten auffällt, dass sie teilweise die Nachnamen der anderen nicht kennen. Auf Namensschilder bei den Studenten wird verzichtet. Ein Kind merkt an, dass zwei Studierende (das Reflecting Team) vergessen wurden. Es wird vereinbart, dass diese beiden das nächste Mal vorgestellt werden.
Eine Lehrperson wechselt während des Sitzkreises mehrere Male den Platz und ein Kind wird umgesetzt.
Gruppeneinteilung:
Die Studenten nehmen ihr Material aus der Schatztruhe und suchen sich einen Platz. Die Kinder werden aufgefordert, sich das Angebot anzusehen und sich einer Gruppe anzuschließen.
Tanz- & Musikgruppe:
Die Tanz- und Musikgruppe beschließen spontan gemeinsam zu agieren. Sie wählen den einen Klassenraum, um ihr Angebot zu präsentieren. Ungefähr die Hälfte der Kinder findet sich dort ein. Eine Studentin übernimmt die Leitung, die beiden anderen sind eher zurückhaltend und greifen ein, wenn die Gruppe zu laut wird. Eine Lehrperson sitzt außerhalb des Kreises, beobachtet und unterstützt, wenn die Kinder lauter werden. Generell ist der Lärmpegel in dieser Gruppe relativ hoch. Einige Kinder rufen immer wieder dazwischen. Durch Rhythmus-Übungen wird die Gruppe immer wieder zur Ruhe gebracht. Auffallend ist, dass der gebildete Sitzkreis zweigeteilt ist; alle Jungs sitzen nebeneinander und gegenüber sitzen alle Mädchen zusammen. Ein Kind sitzt in zweiter Reihe hinter dem Kreis und macht nur zögerlich mit. Nach einer Weile zieht sich ein weiteres Kind auf einen Stuhl außerhalb des Kreises zurück. Es beteiligt sich jedoch weiterhin am Geschehen. Ein Kind aus der Bastelgruppe beobachtet das Geschehen eine Weile und geht wieder zurück in seine Gruppe.
Bastel- und Knetgruppe sowie Schuh-Theater:
Die Knetgruppe und das Bastelteam wählen den zweiten Klassenraum aus. Auch die Schuh-Theatergruppe findet hier ihr Plätzchen. Die Kinder widmen sich voller Eifer der Knetmasse oder dem Bastelmaterial. Die Gruppe ist gemischt, d. h. an einem Tisch wird gebastelt und geknetet. Nur 2 Kinder sitzen etwas abseits und werden zuerst von den Studenten nicht beachtet. Nach einigen Minuten geht jedoch eine der Studentinnen zu den Kindern und schließt sie so mit ein. Ein Kind ist ständig in Bewegung. Es bastelt, wobei es ständig den Platz wechselt und sich alles anschaut; es wandert auch in den anderen Klassenraum, um zu sehen was hier passiert.
Das Schuh-Theater wird zunächst von den Kindern neugierig begutachtet. Ein Kind setzt sich hin und will wissen, was es mit den Schuhen auf sich hat. Ein zweites Kind gesellt sich dazu. Zögerlich wird mit den Schuhen gespielt, da die Kinder nicht genau wissen, was sie hier erwartet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kommt das Spiel in Gang. Ein drittes Kind interessiert sich für das Schuh-Theater und macht eine Weile mit.
Im Allgemeinen beteiligen sich die Lehrpersonen nicht an dem Geschehen, sondern nutzen die Gelegenheit, um Organisatorisches zu regeln.