Als ich, etwas zu spät, dem letzten Seminar beitrete, merke ich schnell, wie weit das Projekt schon gekommen ist. In der Gruppe herrscht genug Dynamik, Motivation, Kreativität und Eigeninitiative, dass es auch gut zu funktionieren scheint, wenn mal jemand fehlt. Jeder von uns ist voller Potenzial. Für den weiteren Verlauf der Geschichte arbeiten wir zu dritt, anstatt nur zu zweit – weitaus weniger problematisch, als ich dachte, denn zu viele Köche verderben bekanntlich den Brei. Nicht hier. Nicht, wenn jeder bereit ist, sich einzubringen und Kompromisse zu finden.
Die ersten hochgeladenen Dateien zeugen von einem ersten grundlegenden Fundament unseres Weges. Diese werden, im Gegensatz zu unserem bisherigen Prozess, nicht mehr einem Hin-und-Her ausgesetzt werden können. Ab hier geht es nur noch gerade aus.
DP
Endlich ist unser Projekt online! Nach den vielen anfänglichen Unschlüssigkeiten und Diskussionen ging es dann doch auf einmal ganz schnell. Jeder konnte sich mit seinen Stärken einbringen und die erste Botschaft ist dadurch meiner Meinung nach perfekt gelungen. Hoffentlich bereitet den Kindern das Erledigen der Aufgabe genauso viel Spaß, wie wir bei der Konzeption von ihr hatten. Natürlich ist die Reise hier aber noch nicht zu Ende und ich bin schon neugierig, was uns alles für die nächsten Botschaften einfällt.
RV
Wir haben unsere kleine Piratin auf die Reise geschickt!
Auch wir sind in diesem Boot und genießen unser kleines Abenteuer! Eine Reise erfordert neben Mut vor allem eins: Zeit. Die letzten Wochen waren fruchtbar und wir haben gelernt, dass Kreativität fließt, wenn man ihr Zeit und Raum gibt. Bei den Gedanken um den Titel und die Metaphorik der Schatzkiste hatte ich wieder einen Aha-Moment. Unsere Schätze wollen gefunden werden. Dazu gehört vielleicht eine aufregende Reise und etwas Toleranz gegenüber dem Ungewissen oder kurz gesagt: Vertrauen. Doch es sind keine Kisten voller Schmuck, Edelsteine und Gold. Es sind unsere Kreationen. Das kann im Kleinen ein Bild sein – im großen erfinden und erschaffen wir die Elemente unseres Lebens. Und auch hier braucht es Prozesse, Zeit und vor allem Vertrauen. Ich bin immer wieder erstaunt wie das Kreativschaffen auf das Leben rückwirkt. Wie weitreichend und umfassend kreatives Lernen ist.
Da bekommt die Schatzsuche gleich eine noch größere Bedeutung, eine die uns vor Augen führt, dass sich eine Reise immer lohnt!
AF
Seit letztem Montag ist der erste Teil von Meris Reise ins Abenteuer online. Zugegebenermaßen wirkt es noch ein wenig unreal unser Projekt nun wirklich auf der Internetseite zu sehen. Gleichzeitig spüre ich ein wenig Stolz und eine große Vorfreude und Neugierde auf das Feedback und die angefertigten Bilder von den Schülerinnen und Schülern. Mit jedem Treffen sammeln wir weitere Erfahrungen, lernen uns und unsere verschiedenen Fähigkeiten und Eigenschaften kennen und wachsen so immer mehr zu einer Gemeinschaft und zu einem Team zusammen.
ER
In der heutigen Sitzung war es mir leider nicht möglich anwesend zu sein. Trotzdem habe ich den Anschluss zur Gruppe nicht verloren. Meine Mitstudierenden haben mich sehr schnell auf den neusten Stand gebracht und mir genau erklärt, was ich alles verpasst habe. Ich wurde einer 4er Gruppe zugeteilt und zusammen erhielten wir die Aufgabe, den ersten Arbeitsauftrag für das Wildwiesland zu formulieren. Im Endeffekt ergab sich daraus, dass die Kinder eine Anleitung bekamen, wie sie mit Meri zusammen Erdfarben herstellen können um damit den Wolf, den treuen Begleiter von Meri, zu zeichnen.
MK
Schön zu sehen, wie sich nach und nach alle Einzelteile zusammensetzen. Nur ihr Zusammenspiel lässt die Geschichte Meris entstehen. Denn jeder von uns trägt durch die eigenen Interessen, Ideen und den ganz individuellen Charakter dazu bei. Dabei ist es ganz selbstverständlich, dass sich alle mit ihren jeweiligen Stärken einbringen. Viele verschiedene Persönlichkeiten. So entsteht Vielfalt. Niemand muss perfekt sein. Gerade, dass wir das eben nicht sind, macht es interessant. Wir fokussieren uns auf das, was uns zur Verfügung steht und fügen es zusammen, zu einem großen Ganzen. Fast schon automatisch formt sich aus Text, Bild und Ton so langsam etwas richtig Lebendiges heraus und plötzlich sind wir mittendrin. Im Abenteuer. Schön zu sehen, dass wir als Gruppe funktionieren.
ER
Die Meinungen der Kursteilnehmer gingen am Anfang stark auseinander. Manche Studierende haben bereits einen genauen Plan davon, wie sie sich die Schatzkiste vorstellen; andere Kursteilnehmer haben sich einen deutlicheren Rahmen gewünscht, in dem sie arbeiten können. Wir befinden uns noch in der Findungsphase; es wird versucht jede Idee mit einzubinden. Laura meint zu uns, dass ein fester Rahmen zu jetzigen Zeitpunkt noch nicht nötig sei. Wenn die Zeit gekommen ist, wird sie uns diesen zur Verfügung stellen. Heute liegt der Fokus noch auf konstruktiven Denkprozessen.
Der Anfang der Geschichte ist bereits geschrieben und wird von AF nochmals vorgelesen. Jetzt nimmt die Schatzkiste für mich auch Gestalt an. Damit können wir arbeiten. Als nächstes haben wir uns Gedanken um die Inseln gemacht. Sind diese zu einseitig? Aus 6 Inseln werden nur noch 3. Meine geliebte Schminkinsel wurde zu meinem Bedauern gestrichen. Diesen Gedankengang kann ich jedoch nachvollziehen und deswegen habe ich mit einem tränenden Auge diese schwere Entscheidung unterstützt. Die Namen der Inseln wurden danach von uns festgelegt. Ich bin so gespannt, wie die Kinder auf unsere Geschichte reagieren werden.
HP
Eine kleine Quelle – Ein Ort, an welchem auf natürliche Weise Wasser aus der Erdoberfläche austritt. Meist handelt es sich dabei um von Niederschlägen gespeichertes Wasser. Immer mehr Wasser tritt aus und entwickelt sich langsam zu einem kleinen Bach, welcher später vielleicht in einem Fluss oder einem See oder im großen weiten Meer mündet. Aber das weiß die Quelle zu Beginn noch nicht.
Und jede Woche kommt mir unsere Sitzung vor wie eine kleine Quelle – eine Quelle der Kreativität – Ein Ort, an welchem auf natürliche Weise kreative Ideen auftauchen. Meist handelt es sich um Ideen von allen Teilnehmerinnen, die bislang tief in jedem schlummern. Immer mehr Ideen kommen, inspirieren, sprudeln nur so heraus. Manche dieser kreativen Ideen verlaufen im Sand, andere bündeln sich und fließen gemeinsam weiter. Anfangs noch ungenau mit vielen Abzweigungen, dann immer stärker und jetzt langsam steht das Ziel fest. Zeit die Segel zu setzen und die Flagge zu hissen!
DP
In der Sitzung diese Woche ist mir klar geworden, dass der künstlerische Prozess nicht geradlinig verlaufen muss. Auch wenn man das Ziel nicht aus den Augen verlieren sollte, so ist der Weg doch mindestens genau so wichtig und man muss sich Zeit nehmen, alle Einfälle einmal durchzusprechen. Es ist dabei normal, dass man Ideen verwirft, auch wenn sich dies anfühlt als würde man zwei Schritte zurück gehen. Wichtig ist also, für Veränderungen offen zu sein, um schlussendlich zum bestmöglichen Ergebnis zu kommen!
AF
Mit jeder Sitzung rückt die Öffnung der Schatzkiste für die Kinder näher und damit auch die Vorfreude auf die Reaktionen. Nach und nach werden die einzelnen Teile zu einem Gesamtbild zusammengefügt und unsere Schatzkiste nimmt immer mehr Gestalt an. Und auch wenn wir immer noch nicht genau wissen, wie letztendlich alles zusammenfindet, so sind wir uns doch sicher, dass es gut wird. Zu unserem kreativen Prozess gehört auch wie zu anderen kreativen Verläufen das Streichen von bereits bestehenden Ideen, um sich besser auf die reduzierten Inhalte konzentrieren zu können und diese bestmöglich ausarbeiten zu können. Wer weiß, welches Ergebnis am Ende unseres Prozesses steht.