MK

Fühlt sich ein bisschen an wie Aufwachen. 

Bisher haben wir alle sehr vertieft im Hintergrund an unseren Ideen gearbeitet. Einige davon sind in der Theorie auch schon fertig durchdacht und schriftlich beziehungsweise auditiv festgehalten. Doch das ist nur eine Seite unserer Arbeit. Die praktische Umsetzung und die Präsentation der Ergebnisse fehlen bisher noch. Doch heute sind wir einen ersten Schritt in diese Richtung gegangen. Das Projekt, das bisher nur auf dem Papier und in der Vertonung schlummerte, scheint heute aus seinem Dornröschenschlaf erwacht zu sein. Das digitale Kennenlernen der Kinder sowie das Bestaunen der ersten künstlerischen Arbeiten, haben unserer Geschichte die notwendige Lebendigkeit gegeben, welche bisher noch etwas zu kurz kam. Langsam merkt man wie unser Schiff so richtig Fahrt aufnimmt und die Schatzkiste immer mehr an Dynamik gewinnt. Das muss auch nicht rasant von heute auf morgen passieren. Denn schließlich ist die Vorfreude, so auch die auf den Besuch der Schulklasse, die schönste Freude.

HP

Wie motivierend doch so ein kleines Feedback ist. Heute konnten wir uns das erste mal (wenn auch nur virtuell) mit der Klasse treffen. Jede von uns hat sich kurz vorgestellt und erzählt an was sie arbeitet oder gearbeitet hat. Und die Tatsache, dass die bisherigen Aufgaben schon so gut ankamen gibt uns allen nicht nur Motivation weiter zu arbeiten, sondern macht uns auch ein bisschen stolz. Diese Freude und Energie die wir kurz von den Schüler*innen spüren konnten ist wie eine frische Brise in unsere Segeln, die uns noch ein bisschen mehr Antrieb in die richtige Richtung gibt. Ich freue mich darauf, mit unserer Crew, diese Woche eine weiter Flaschenpost zu schreiben und den Kindern weiterhin eine kleine Freude zu bereiten. Oft denke ich, wie gerne ich selbst eine Schülerin in diesem Projekt wäre und Meris Abenteuer Stück für Stück miterleben könnte. Aber selbst das Abenteuer mitzuerfinden ist natürlich auch wunderbar.

DP

Heute war eine ein bisschen ruhigere Runde. Ein paar Einzelheiten wurden besprochen und der Fortlauf der Geschichte abgeklärt. Doch dann das Highlight am Ende: Ein Videoanruf mit der Klasse! Endlich hat man mal die Gesichter der Kinder gesehen, wenn auch nur ganz klein auf einem Bildschirm und mit Maske. Dennoch motiviert es und ich freue mich schon auf den nächsten Anruf in der folgenden Sitzung!

DP

In dieser Sitzung bekamen wir die freudige Nachricht, dass es eventuell doch möglich wäre, dieses Semester noch einige Sitzungen an die Schule zu gehen und gemeinsam mit den Kindern an den Aufträgen zu arbeiten. Auch wenn dies wahrscheinlich eher am Ende des Semesters passieren wird, hat dies uns doch alle sehr motiviert und wir freuen uns total darauf, auch mal den Arbeitsprozess der Kinder zu beobachten.

HP

In der heutigen Zeit scheint alles so unbeständig. Was gestern unmöglich schien, wird heute für möglich gehalten und morgen doch wieder verworfen. Pläne werden geschmiedet, präsentiert und dann doch wieder abgesagt. Ein Funken der Vorfreude entspringt, ein kleines Feuer entfacht, um dann doch wieder gelöscht zu werden.

Ein bisschen so ist es unserem Seminar ergangen, als wir erfuhren, dass wir nun doch noch nicht in die Schule können. Wir haben die Schüler*innen auf diese wunderschöne Reise geschickt, uns gefreut, ein Stück mitzusegeln und müssen uns jetzt doch noch ein bisschen gedulden, alle kennenzulernen.

Aber sehen wir es mal so: Wir sitzen alle im selben Boot. Und mit Kommilitoninnen, mit welchen man so gut arbeiten, Gedanken weiterspinnen und kommunizieren kann und so tolle kreative Ergebnisse zustande kommen, segle ich gerne noch ein Stückchen alleine weiter. Kommt die Flaschenpost eben erstmal nur digital bei den Schüler*innen an.

ER

Zu Beginn unserer Sitzung erhielten wir die Nachricht, dass es nächste Woche eventuell möglich sei, die Klasse, mit der wir zusammen arbeiten, zu besuchen. Die Nachricht kam überraschend, allerdings habe ich mich auch sehr auf das Treffen gefreut. Momentan fühlt sich unser Seminar für mich noch sehr einseitig an, da wir hauptsächlich untereinander arbeiten, jedoch nicht mit den Kindern direkt interagieren (oder bzw. nur über das Internet). Im Nachhinein hat sich dann aber ergeben, dass sich ein Treffen noch etwas verzögern könnte. Das war natürlich erstmal ein Dämpfer für meine Vorfreude. Allerdings gab es auch einige gute Nachrichten: Anscheinend kommen unsere Botschaften so gut bei den Kindern an, dass sogar die Nebenklasse beschlossen hat, uns auf Meris Reise zu begleiten. Am kommenden Sonntag trifft sich zusätzlich das „Farbenland-Team“. Wir wollen uns über die nächste Botschaft austauschen, die hoffentlich genauso erfolgreich von den Schüler aufgenommen wird, wie die Letzte.

AF

Wie schnell sich doch alles verändern kann. So dachte ich letzte Woche noch, wie schade es doch eigentlich ist, dass wir als Gruppe relativ wenig Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern haben, für die wir jede Woche möglichst spannende und kreative Aufgaben zu finden versuchen. Und so plötzlich wie jetzt der Sommer endlich angekommen ist, flimmert auch ein kleiner Hoffnungsschimmer auf. Ich denke, dass es einen riesigen Unterschied machen kann, wenn man die Kinder kennenlernt und sieht, wie sie mit den von uns überlegten Aufgaben umgehen. Optimistisch und neugierig freue ich mich auf das, was noch kommt.

RV

Eine weitere, schöne Runde! Die Gruppe ist eingespielt und es macht Freude so produktiv und vor allem kreativ zu arbeiten! Wir fühlen uns so wohl, dass wir wissen: Jede Idee und jeder Zweifel ist willkommen – alles wird als Teil des Prozesses angenommen und wertgeschätzt.
In diesem Sinne haben wir auch darüber gesprochen, wie sich die Gruppe verhält, wenn einer mal aus der Reihe tanzen muss (zum Beispiel einen anderen Termin hat etc.). Es ist entscheidend, wie sich die Person dabei fühlt. Ist die Gruppe heterogen, flexibel? Ist jeder auf dem aktuellen Stand und integriert, auch wenn es mal Störungen gibt? Ich selbst musste bei einem Teil der Nacharbeit aussetzen, weil ich eine aktuelle Ausstellung mit kuratierte. Mein Arbeitsteam hat mich aufgefangen und ich konnte nahtlos bei der darauffolgenden Besprechung einsteigen. Das ist ein schönes Gefühl, dass es nicht nur um Leistung geht, sondern dass die Herangehensweise wohlwollend ist, dass alle wichtig sind – ohne Stress, dafür mit Muße! Frau Delitala-Möller hat auch angesprochen, dass wir uns in unseren Feedbacks ganz frei fühlen dürfen und jederzeit auch etwas ergänzen können. Jeder Gedanke, jede Erfahrung ist wertvoll. Ich fühle mich frei in meinen Rückmeldungen und ermutigt, die gemachten Erfahrungen offen und transparent zu teilen. Doch unsere Dozentin betonte dies auch deswegen, weil zukünftige Kurse benotet werden. Und so eine Bedingung kann schon dazu führen, dass auch die Reflektionen nicht gänzlich ungefärbt sind. Einmal mehr denke ich darüber nach, dass wir leider noch nicht an dem Punkt sind, an dem Bewertungen von Wertschätzungen und Werten abgelöst werden. 

Ich bin froh, dass dieser Kurs auf Augenhöhe stattfindet, respektvoll und mit Freiheiten. Das gibt mir so viel : In einem Team zu sein, gemeinsam etwas Schönes zu erarbeiten, an dem Kinder Freude haben und bei dem sie etwas lernen können. Das empfinde ich als Weg, der in Schulen noch zu selten gegangen wird, der aber über das inhaltliche Lernen weit hinaus reicht. Ein Weg, der uns lehrt als Gemeinschaft zu integrieren, etwas zu erschaffen und Vielfalt zu leben. Hier liegt das Potential, hier findet der Lernprozess statt. Die Softskills nehmen wir mit in andere Bereiche und vor allem zu anderen Menschen! Meiner Beobachtung nach findet mancherorts schon eben diese Veränderung der pädagogischen Praxis statt. Dabei ist die Haltung wichtig und es gibt Raum für Ambiguität und Vielfalt. Diese Entwicklung ist so wichtig und ich hoffe, dass auch wir einen kleinen Teil dazu beitragen.

MK

Einem Treffen mit der Schulklasse, was zu Beginn unseres Projektes noch nicht absehbar war, scheinen wir heute schon ein Stück näher gekommen zu sein. Dann haben wir noch einmal zurückgeblickt, welche schönen Ergebnisse in unserem Prozess bereits entstanden sind und können uns nun noch mehr auf deren Umsetzung freuen. Sind wir doch dann nicht mehr länger „nur“ im Hintergrund tätig, sondern können auch echt ein Teil der Gruppe der Schulklasse werden. Ich bin super gespannt, wie die Schülerinnen und Schüler auf unsere Ideen reagieren und wie das Projekt Schatzkiste durch ihre Ideen und Arbeiten noch weiter wachsen wird. Denn vor allem sie tragen einen großen und wichtigen Teil zur Entwicklung der Geschichte bei. So wird auch besonders deutlich, dass wir nicht auf der Suche nach einem großen Schatz in Form von Geld, Gold oder anderen materiellen Dingen sind. Viel mehr sind es die vielfältigen Ideen, die wertvollen Fähigkeiten sowie die schönen Erinnerungen an das Projekt, die unseren Schatz ausmachen.

HP

In unserer letzten Sitzung haben wir einen Gedanken aufgegriffen, der mich die letzten Woche sehr beschäftigt hat und aus welchem ich immer wieder Motivation ziehen konnte: 

Jeder von uns trägt seinen kreativen Teil zum Seminar bei. Jeder spielt eine tragende Rolle. Jeder steuert unser gemeinsames Schiff ein bisschen in die Weite. Und durch jeden wird das Seminar einmalig geprägt. Eine Prägung die nur in diesem Moment von genau dieser Person passieren konnte. Und ist dieser Gedanke nicht wunderbar? Zu wissen, dass ohne das eigene Wirken nicht diese, sondern eine etwas andere Schatzkiste entstanden wäre? Diese Einzigartigkeit, die durch unsere Zusammenarbeit, mit genau diesen bestimmten Menschen, geschaffen wurde. 

Und einen solch wertschätzenden Gedanken sollten wir viel öfter nachgehen. Ich freue mich darauf zu sehen, wie jede*r der Schüler*innen auf ihre*seine Weise mit unserer Schatzkiste umgeht und ihr somit nochmal eine besondere und einzigartige Note gibt.