SB

Die dritte Sitzung war voll von Entdeckungen. Ganz nach dem Motto der performativen Pädagogik „das tun, was man sagt“ haben wir uns im LÄB umgesehen und Gegenstände gesammelt, die in die Schatzkiste wandern sollen. Dabei haben wir uns überraschen lassen, was uns in den vielen Schränken und Schubladen erwartet. Genauso sollen die Kinder überrascht sein, wenn sie die Schatzkiste öffnen und die Gegenstände entdecken. Wir haben mit dem gearbeitet, was da war, und gesammelt, was wir gefunden haben. Daneben haben manche auch etwas von Zuhause mitgebracht. Auf eine ähnliche Weise werden wir in der Schule mit dem arbeiten, was wir haben. Denn die Kinder leben schon genau wie wir in einem System und auf diese gegebene Situation werden wir versuchen, uns einzulassen. Die vielen Objekte haben uns zu verschiedensten Ideen und Impulsen inspiriert. Am Ende sollen jedoch die Kinder selbst entscheiden, was sie gerne machen möchten. Wir werden schauen, was die Kinder ausprobieren und wie sie handeln und uns danach richten. Das erfordert natürlich etwas Mut. Dass wir die Angst vor Chaos und Ungewissheit verlieren, soll auch das Ziel sein – und genau das kann ich gut gebrauchen.

SB

Mit einer nur vagen Vorstellung meldete ich mich zur „Schatzkiste“ an. Nach der langen pandemiebedingten Online-Phase freute ich mich einfach nur riesig, endlich ein Projekt in Präsenz durchführen zu können und ließ mich auf die Überraschung ein. Die erste Sitzung stimmte mich sehr positiv. Nach etwas Orientierungsschwierigkeiten kam ich im LÄB an und wurde direkt von einer freundlichen Dozentin und einer angenehmen Atmosphäre empfangen. Als alle Kursteilnehmenden eintrafen, machten wir uns Tee oder Kaffee und bildeten einen gemütlichen Sitz(sack)kreis. Wir begannen mit einer Vorstellungsrunde – aber nicht wie üblich. Wir sollten die jeweilige Sitznachbarin vorstellen und so tun, als würden wir sie in und auswendig kennen (was nicht der Fall war). Ich habe mit der Runde begonnen und als eine Person, der Improvisation und Schauspiel recht schwer fällt, habe ich mich zunächst etwas unsicher gefühlt. Mit der Zeit machte mir das geborgene Umfeld jedoch immer mehr Mut. Nachdem wir die spaßige Runde beendet hatten, offenbarte Laura uns den Hintergrund der Übung. Da wir auch unbewusst und ohne Sprache kommunizieren, haben wir von Personen schon sehr viele Eindrücke, ohne wirklich etwas über sie zu wissen. Nicht verwunderlich also, dass viele von den erfundenen Aussagen relativ nah an der Wahrheit lagen und teilweise völlig ins Schwarze trafen. Aus dieser Sitzung habe ich vor allem mitgenommen, dass Selbstbewusstsein und neue Fähigkeiten leichter in einem geborgenen Umfeld erlernt werden können.