ER

Heute waren wir wieder in der Klasse und setzten unser Projekt fort. Der Tag begann damit, dass wir der Klasse die Geschichte vorlasen und die Figuren darstellten, die wir entwickelt hatten. Obwohl die Kinder aufmerksam zuhörten, hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte etwas zu lang für ihre Aufmerksamkeitsspanne war. Dies könnte sich jedoch verbessern, wenn sie sich intensiver mit der Geschichte auseinandersetzen – sei es durch das Herstellen von Kostümen, das Malen der Hintergründe oder das Schreiben des Skripts. Die Integration der Zeichnungen und Bilder der Kinder in die Geschichte schien weniger Begeisterung auszulösen, als ich erwartet hatte. Ein Mädchen freute sich sehr über ihre Figur, aber bei den anderen Kindern war ich unsicher, ob sie die Bedeutung erfasst hatten oder Interesse zeigten.

Nach der Geschichte teilten wir uns in Gruppen auf: eine für das Skript, eine für die Hintergründe und eine für die Requisiten und Verkleidungen. Schnell zeigte sich eine ungleiche Verteilung der Kinder, da die meisten an den Verkleidungen arbeiten wollten und nur wenige am Skript oder den Hintergründen. Ich persönlich hätte die Kinder in heterogene Gruppen eingeteilt, um sicherzustellen, dass nicht nur Freundesgruppen zusammenarbeiten, sondern auch starke und schwächere Schüler*innen sich gegenseitig unterstützen. In diesem Alter neigen Kinder dazu, sich an ihren Peers anstatt an eigenen persönlichen Interessen zu orientieren, weshalb eine Einteilung durch uns sinnvoller gewesen wäre.

Trotz der ungleichen Verteilung lief die Arbeit in den Gruppen gut. Wir mussten einige Kinder umverteilen, damit mehr an den Hintergründen mitarbeiteten, aber insgesamt waren alle motiviert. Die Zeit war jedoch knapp, und wir haben unser Tagesziel nicht vollständig erreicht. Dies führt zu Zeitdruck, da wir nur noch drei Sitzungen haben und ein großes Projekt zu bewältigen ist. Möglicherweise wäre ein weniger aufwendiges Projekt mit weniger Figuren oder einer kürzeren Geschichte besser geeignet gewesen.

Am Ende der Sitzung hatten wir eine Reflexionsrunde im Seminar. Ich teilte meine Eindrücke mit der Klasse, insbesondere das Gefühl, dass sie mehr Klarheit und Struktur benötigen, besonders zu Beginn und Ende der Stunden. Unsere Dozentin erklärte, dass ältere Schüler*innen ihre Begeisterung nicht so offen zeigen wie jüngere Kinder, aus Angst vor der Meinung ihrer Peers. Das macht es schwer für mich, ihre wahre Begeisterung einzuschätzen.

Auch die Frage der Gruppeneinteilung bleibt für mich schwierig. Einerseits entspricht es nicht dem Konzept der Schatzkiste, die Gruppen streng einzuteilen. Andererseits ist die Klasse sehr heterogen in Bezug auf Alter, Reife und soziale Hintergründe, was Struktur umso wichtiger macht. Ich denke, die Klasse ist noch nicht an offene Lernformen gewöhnt und könnte überfordert sein, wenn zu schnell von Frontalunterricht auf offene Formen umgestellt wird. Eine schrittweise Heranführung wäre eventuell besser, um die Gruppe nicht zu überfordern.

Trotz dieser Herausforderungen denke ich, dass die Kinder Spaß hatten und in der Gruppenarbeit konzentriert bei der Sache waren. Wir werden sehen, wie es weitergeht und wie wir die verbleibende Zeit bestmöglich nutzen können, um das Projekt erfolgreich abzuschließen.

CM

In den letzten beiden Wochen entwickelten wir Studierende das Projekt, welches wir im Rahmen der Schatzkiste 2024 in den kommenden mit den Schüler*innen durchführen werden. Es handelt sich um einen lebensechten Comic. Die Vorbereitungsphase hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich fand es schön, die Ideen und Vorschläge der Schüler*innen mit einzubinden. Die Protagonisten des Comics sind Figuren, welche die Kinder in den letzten Wochen in den verschiedenen Ateliers gezeichnet hatten. Wir bereiteten sie lediglich auf und hauchten ihnen Leben ein, indem wir uns zu jeder Figur eine Hintergrundgeschichte und Charakterzüge ausdachten. Da die Kinder viele tolle Figuren zeichneten, fiel es mir erst sehr schwer, mich für eine der Figuren zu entscheiden. Letztlich entschied ich mich für die Figur, welche mich als erste für eine Geschichte inspiriert hatte. Welches Kind die Figur gezeichnet hatte, wusste ich nicht, was es für mich noch mehr besonders machte. Ein Teil der Studierenden entwickelten eine komplette Geschichte mit allen auserwählten Figuren. Ich war total geflasht und beeindruckt von dem, was sie sich ausdachten. Beim ersten Mal hören hat mich die Geschichte sehr berührt. Die Spannung, wie die Schüler*innen auf sie reagieren würden, seigt. Die anderen Studierenden überlegten sich, wie der Comic am Ende präsentiert werden soll – und zwar in Form eines Videos. Ich bin gespannt auf die kommenden Wochen und hoffe, dass wir Vieles so umsetzen können, wie wir es uns vorstellen. Allerdings habe ich auch keine Bedenken, dass wir uns flexibel anpassen, wenn Unerwartetes auf uns zukommen sollte, da wir ein gut funktionierendes Team sind, wie ich finde.

ER

Aufgrund des Feiertags und des darauffolgenden Brückentags trafen wir uns am 31.05. online, um unser Projekt voranzutreiben. Jeder von uns stellte seine Figuren vor, und es entstanden dabei super lustige und kreative Charaktere für den geplanten Comic.

Unter den Figuren waren Bruno, der Streuner, der gegenüber Menschen sehr misstrauisch ist, und Daisy, die Superheldin, die ihren Mitmenschen und Tieren helfen will, Olivia, die angehende Torhüterin, die dringend Unterstützung braucht, um ihren Traum zu verwirklichen und ein verzauberter Frosch, dem geholfen wird. Ebenso wurde Pietro, ein Rockstar aus Rom, der versucht, mit seiner Unsicherheit klarzukommen, ins Leben gerufen. Die Vielfalt und Kreativität der Figuren beeindruckte uns alle.

Wir teilten uns in zwei Gruppen auf. Die eine Gruppe überlegte sich, wie das Endprodukt aussehen soll und wie die nächsten Sitzungen mit den Kindern gestaltet werden könnten. Die andere Gruppe, zu der auch ich gehörte, entwickelte die Geschichte. Gemeinsam erfanden wir eine Erzählung, in der Daisy, die Superheldin, nach und nach Bruno, dem Hund, dem verzauberten Frosch, Pietro und Olivia hilft. Es geht um eine Gruppe, die immer weiter wächst, und am Ende kann Daisy mit Hilfe ihrer Freunde auch ihr eigenes Problem überwinden. Das Schreiben der Geschichte machte uns allen großen Spaß, und wir sind gespannt auf die Umsetzung in den kommenden Sitzungen.

Zur weiteren Arbeitsteilung bildeten wir drei Teams: ein Team für das Skript, ein Team für die Verkleidungen und ein Team für die Hintergründe. Diese klare Aufteilung wird uns helfen, effizient und zielgerichtet zu arbeiten.

Dennoch habe ich eine Sorge: Die Geschichte könnte möglicherweise nicht altersangemessen sein. Obwohl die Geschichte wunderschön und toll ist, befürchte ich, dass sie zu kindlich sein könnte. Aufgrund meiner Erfahrungen mit der Klasse könnte es sein, dass die Geschichte zu weit von der Lebenswelt und den Interessen der Kinder entfernt ist. Diese Befürchtung begleitet mich momentan, und ich hoffe, dass wir es schaffen, die Geschichte so zu gestalten, dass sie die Kinder anspricht und begeistert.

Insgesamt war die Sitzung sehr produktiv und kreativ, und wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Schatzkiste ist gefüllt mit tollen Ideen und Figuren, und ich freue mich auf die nächsten Sitzungen, in denen wir die Geschichte weiterentwickeln und zum Leben erwecken werden.